Zweites Leben – Rückgabe & Recycling
Manchmal muss man sich einfach von seinen alten Produkten trennen. Doch das heißt nicht, dass man sie achtlos wegwerfen sollte. Unter dem Begriff „Zweites Leben“ haben wir darum alle Infos und nützliche Tipps zu Wiederverwendung, Rückgabe & Recycling zusammengestellt. Damit gibt es auch für Ihre alten Produkte eine sinnvolle und umweltgerechte Zukunft.
Faire Kleiderverwertung
Gut erhaltene Kleidung zu spenden lohnt sich auf jeden Fall!
Denn gebrauchte Kleidung ist wertvoll und kann für andere Menschen ein echter Segen sein. Durch die Abgabe Ihrer Kleidung zur Wiederverwendung schonen Sie auch die Ressourcen unserer Erde und schaffen obendrein noch Platz in Ihrem Kleiderschrank.
Damit Ihre Kleiderspende auch einen sozialen Zweck erfüllt, ist es wichtig darauf zu achten, an wen Sie spenden.
Am besten und einfachsten geben Sie Ihre Kleidung bei jenen Textilsammlern ab, die sich dem Verein RepaNet angeschlossen haben und auf der Plattform sachspenden.at zu finden sind. Über die Standortsuche können Sie ganz einfach eine Abgabemöglichkeit in Ihrer Nähe finden. In einigen wenigen Regionen sind derzeit noch keine Abgabestellen von RepaNet-Mitgliedsbetrieben zu finden, doch gemeinsam wird daran gearbeitet, das möglichst bald zu ändern.
Die siebzehn gemeinnützigen Organisationen von sachspenden.at sammeln Textilien und Schuhe und führen sie einer mehrfach sinnvollen Wiederverwendung zu: Sozial bedürftige Menschen erhalten Kleidung unter bestimmten Voraussetzungen kostenlos bzw. stark rabattiert. Solche mit schmaler Brieftasche und alle Secondhand-Fans kaufen sie zu einem günstigen Preis, und aus dem Verkauf werden soziale Projekte finanziert.
In unseren FAQs erfahren Sie mehr darüber, was mit Ihrer Spende geschieht und nach welchen sozialen sowie ökologischen Anforderungen unser Partner und seine Mitgliedsbetriebe arbeiten.
Fragen und Antworten zur Textilspende
Doch nicht alle Kleidersammler in Österreich arbeiten so! Leider sind illegale Container, die ohne Genehmigung der Behörden aufgestellt wurden, keine Seltenheit. Auch bei Straßensammlungen (z.B. in Wäschekörben) ist nicht immer klar, wer dahintersteht. Zudem gibt es gewerbliche Kleidersammler, die das Logo eines gemeinnützigen Vereins nutzen und damit eine vermeintliche soziale Nutzung der Kleidung oder Erlöse vorgeben – in dem Fall geht jedoch nur ein Bruchteil des Erlöses an die gemeinnützige Organisation.
Deshalb hat RepaNet das „sachspenden.at“-Logo als wichtige Orientierungshilfe im Container-Dschungel geschaffen. Vorerst sind alle teilnehmenden Abgabestellen online in der Suchmaske zu finden, sukzessive sollen auch alle Container gekennzeichnet werden. sachspenden.at steht für eine gemeinnützige Kleidersammlung, die einen sozialen Zweck in Österreich erfüllt und durch Wiederverwendung im Sinne einer Kreislaufwirtschaft auch ökologisch nachhaltig ist. Dies wird durch die Mitgliedschaft bei RepaNet garantiert, denn dem Verein können nur gemeinnützige sozialwirtschaftliche und karitative Betriebe beitreten, die ihre eigenen Sozialprojekte in Österreich betreiben. Es erfolgt ein regelmäßiger intensiver Austausch über die Nachhaltigkeit der Arbeitsweisen. Mehr zu den sozialen und ökologischen Standards weiter unten. Mit Ihrer Kleiderspende kann so auf mehreren Ebenen noch etwas Gutes getan werden.
Hierbei handelt es sich durchwegs um gemeinnützige Organisationen mit sozialwirtschaftlichen Betrieben, deren Hauptaufgabe die Unterstützung von arbeitssuchenden Menschen, etwa Langzeitarbeitslosen, Menschen mit psychischen Problemen oder besonderen Bedürfnissen, beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt ist. Mit temporären Jobs als Transitarbeitskräfte im nachhaltigen Bereich der Kreislaufwirtschaft bei fairer Entlohnung, Bewerbungsunterstützung und sozialpädagogischer Betreuung wird ihnen so eine neue Chance gegeben.
Was noch brauchbar, aber im Inland wegen mangelnder Nachfrage nicht verkäuflich ist, wird schließlich an seriöse Altkleiderhändler weiterverkauft und findet nach einer weiteren Sortierung den Weg auf den internationalen Markt. Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes gehen auf diese Weise ca. 57% nach Osteuropa, Afrika oder den Mittleren Osten und werden dort in Secondhand-Läden oder auf Marktständen angeboten. Textilien, die sich nicht für Secondhand-Märkte eignen (ca. 23%), werden zu Putzlappen oder anderen Rohstoffen recycelt. Etwa 10 Prozent sind völlig unbrauchbar und werden als Abfall aussortiert.1
Recycling benötigt zusätzliche Energie und kommt deshalb erst nach einer vollen Ausschöpfung der Möglichkeiten zum Re-Use zum Tragen. Die Möglichkeiten des Textilrecyclings sind zurzeit zudem noch beschränkt. Erst in einem zweiten Schritt wird deshalb nicht mehr tragbare Kleidung recycelt und z.B. zu Putztücher oder Dämmstoffen weiterverarbeitet.
- Gemeinnützigkeit: Der durch die Kleiderspenden erzielte Erlös unterstützt ausschließlich soziale Zwecke und hilfsbedürftige Menschen im In- und Ausland.
- Es werden wichtige Arbeitsplätze für am Arbeitsmarkt benachteiligte Personen geschaffen.
- Kein Logoverkauf an andere Sammler: Jene gemeinnützige Organisation, deren Name auf dem Sammelcontainer steht, ist auch selbst für die Sammlung verantwortlich und verwendet die gesamten Erlöse zur Finanzierung der gemeinnützigen Arbeit nach Abzug der eigenen Kosten für die Sammlung und Verarbeitung.
- RepaNet-Organisationen erfüllen alle Rechtsnormen: das heißt, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Die RepaNet-Mitglieder sind behördlich genehmigte Sammler.
- Klare und wahrheitsgemäße Informationen: Es wird klar, sachlich und offen kommuniziert.
- Umweltschutz und verantwortliche Entsorgung: Abfallvermeidung durch Wiederverwendung wird forciert. Nicht vermeidbare Abfälle werden korrekt und umweltverträglich entsorgt.
So recyceln Sie Ihre alten Produkte richtig
Bevor Sie Dinge zum Recycling abgeben, überprüfen Sie immer, ob sie sich für eine Wiederverwendung eignen. Denn Müllvermeidung ist die beste Ressourcenschonung! In der Sammlung fürs Recycling gibt es in Österreich einige regionale Unterschiede. Eine gute Übersicht über die Do’s und Don’ts der Mülltrennung bietet das Abfall-Trenn-ABC des Klimaministeriums.
Kaputte Möbelstücke und Matratzen, die sich nicht reparieren lassen, gehören aber wegen ihrer Sperrigkeit und ihres Gewichts in den Sperrmüll.
Da das Recycling von Glas sehr energieaufwendig ist, ist die ökologisch sinnvollste Alternative, wo immer möglich, von vorneherein Mehrwegverpackungen zu wählen.