Blümchenkaffee

Als Blümchenkaffee bezeichnet man scherzhaft einen sehr dünn aufgebrühten Kaffee. Der Name geht möglicherweise auf die Tatsache zurück, dass dünn aufgebrühter Kaffee so wässrig und durchsichtig ist, dass der Tassenboden durchscheint und dort befindliche Muster sichtbar sind. Da Kaffee sehr lange ein Luxusprodukt und nur für wenige Menschen erschwinglich war, wurde guter Bohnenkaffee häufig gestreckt und verdünnt oder durch ähnlich schmeckende Getränke wie Zichorienkaffee oder Malzkaffee ersetzt. Teilweise wird diese Art von Kaffee auch als Plörre oder Lorke bezeichnet.

Woher kommt die Bezeichnung Blümchenkaffee?

Für die Entstehung der Bezeichnung gibt es mehrere mögliche Erklärungen: Eine recht wahrscheinliche Erklärung geht davon aus, dass Ersatzkaffee aus der blaublühenden Zichorie als Blümchenkaffee bezeichnet wurde. Oftmals wird der Ausdruck Blümchenkaffee heute aber anders gedeutet – insbesondere zurückgehend auf die Kaffeekultur im sächsischen Raum. Hier wurde Kaffee meist aus Meißner Porzellan getrunken. Eine besonders beliebte Serie dieses Porzellans war in der Biedermeier-Zeit das Dekor „Gestreute Blümchen“. Bei diesem befand sich eine einzelne Blume am Grund der Porzellantasse. Konnte man dieses aufgrund des dünnen Kaffees durchscheinen sehen, sprach man von Blümchenkaffee. Laut dem Leipziger Kaffeehaus gibt es die Bezeichnung für einen besonders dünnen Kaffee bereits seit 1729. Der Begriff wird dabei häufig auch abwertend verwendet und soll dann auf Geiz hindeuten. Das teure Porzellan des Gastgebers steht nämlich in einem strengen Kontrast zu dem sehr sparsam verwendeten Kaffeepulver für die Zubereitung des Getränks.

Wie kann man Blümchenkaffee verhindern?

Da Blümchenkaffee sehr dünn aufgebrüht wird, enthält er nur sehr wenige Kaffeearomen, was ihn wässrig werden lässt und seinen Geschmack stark beeinträchtigt. Wichtig dafür, dass der Kaffee nicht zum Blümchenkaffee wird und dementsprechend einen reichhaltigen, intensiven Geschmack hat, ist die richtige Menge an Kaffeepulver. Um ein gutes Verhältnis aus Wasser und Kaffee zu erhalten, sollte man pro Tasse etwa zwei Esslöffel Kaffeepulver verwenden.